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Trends und Chancen

SteigenderNutzungsrückgang Siedlungsdruckversus durch Koralmbahn und Nähe zur Landeshauptstadt

Die Flächeninanspruchnahme durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke hat in ganz Kärnten und besonders auchIntensivierungen im KlagenfurterWeinbau FeldNicht zuletzt aufgrund der NäheAufgabe von Kleinbetrieben ist der Nutzungsrückzug aus den steileren Hangzonen weiter im Gange (Indikatoren: unterschiedlich alte Weingartenbrachen auf Trocken und Magerstandorten, Verbuschungszeiger zb. erhöhte Häufigkeit der Sattelschrecke auf zuwachsenden Trockenrasen), was zur LandeshauptstadtVereinheitlichung des bunten Vegetationsmosaiks führt. Die Waldgrenze geht bereichsweise deutlich hangabwärts (angezeigt etwa durch Nachtigallvorkommen in vorgeschobenen Gehölzbereichen). Im Bereich von begünstigten Hanglagen laufen Intensivierungsprozesse mit Zusammenlegung von Weingärten und durchdem denVerlust Bauvon Zwischenstrukturen während im Unterhangbereich wie etwa zwischen der KoralmbahnWeinstraße und der Südbahn bei Gumpoldskirchen aufgrund semioptimaler Standortbedindungen zunehmend Weingärten verbrachen und landwirtschaftliche Gebäude im Grünland errichtet werden.

Überformung der traditionellen Geländemorphologie durch Terrassierungen von Weingärten Ein Entwicklungstrend, der visuell hoch wirksam ist, besteht in der Überformung der traditionellen Geländemorphologie durch Terrassierungen von Weingärten im Bereich des oberen Parzellenendes. Der Abtrag von Grundgestein und Oberboden zur Schaffung von Umkehrmöglichkeiten für Maschinen greift substanziell in die Geländeform ein, ist im frisch angegrabenen Zustand visuell stark zugenommen.wirksam und irreversibel. Die Nutzungaus durch Landwirtschaft hingegen hat abgenommen, was den verbleibenden landwirtschaftlich nutzbaren Böden einen besonderen Wert verleiht. Am Gemeindegebiet von Poggersdorf lässt sich dieser Trend gut beobachten: die Gemeinde war über Jahrhunderte vonSicht der LandwirtschaftWeinbaunutzung geprägt.nachvollziehbaren InGeländeveränderungen densollten letztenwann Jahrzehntenimmer hates sichgeht Poggersdorfin aufgrundEinklang seinermit Näheder zurEigenart Landeshauptstadtder Tradtitions-Weinbaulandschaft erfolgen.
Verdichtung mit immer stärkerer Einschränkung populationsgenetischer Austausch Die Verdichtung der Siedlungs- Infragstruktur und des Gewerbebandes mit der Schließung letzter Baulücken führt neben einer immer mehr stäkeren Verlärmung und visuellen Wirksamkeit zu einer Wohn-immer schlechteren ökologischen Durchgängigkeit mit Lückenschluß letzter Leitlinien der Organismenpassierbarkeit und AuspendlergemeindeIsolierung sowievon imTrittsteinbiotopen Bereichinnerhalb derdes Autobahnabfahrtbebauten Dolina/Grafenstein ein ständig wachsendes Gewerbegebiet entwickelt.Bandes.

KoralmbahnErhöhung des Verbinder,Erholungsdruckes Beschleunigermit Steigerung von Nutzungskonflikten Die Intensive Nutzung von Freiflächen an der Thermenlinie zeigt an manchen Zentralorten wie dem Eichkogel, der Meiereiwiese oder am Gießhübl Überlastungserscheinungen (Müll, Parken, Vandalismus,…) und Konfliktherd

Der Bau der Koralmbahn (Verbindung Graz-Klagenfurt) erforderte einschneidende Maßnahmen in die Landschaft. Häuftig kommt es zu Nutzungskonflikte an strategischen Hotspots, diesorgt für vielezunehmende StakeholderNutzungskonflikte interessantund sind. Einer der Hotspots ist die Marktgemeinde Grafenstein. Ein weiterer wertvoller Grund findet sich bei der Südspange Klagenfurt. Hier kommt es aufgrundBeeinträchtigungen von naturschutzfachlich sehrhöchst wertvollen Eichen-Mischwäldern zu Konflikten zwischen Naturschutz und Infrastrukturausbau. 

Landwirtschaftliche Trends

In ganz Kärnten und somit auch im Klagenfurter Feld verringerten sich in den letzten Jahren die landwirtschaftlich genutzten Flächen. Demgegenüber nehmen Waldflächen sowie Bau und Verkehrsflächen zu. Dazu kommt die Konkurrenz um Flächen im Bereich der nachhaltigen Energiegewinnung. Die verbleibenden landwirtschaftlichen Flächen werden oft intensiver genutzt, es kommt zu einer Vergrößerung der Betriebe durch Zukauf und Zupachtung. In Folge verschwinden wichtige biodiversitätsfördernde Begleitstrukturen wie Raine, Hecken, oder auch Einzelbäume. Die Zunahme des EinsatzesErholungsdruckes und Nicht-Eindämmung von BetriebsmittelnNutzungskonflikten: MTB – andere (Düngung,Wanderer, Herbizide,Gemeinden, Pestizide)Grundeigentümer), trägtHundebesitzer:innen zusätzlich zuJagd demetc. massivennimmt Verlustauf derallen ArtenvielfaltEbenen bei.zu. ExtensiveDies Bewirtschaftunggilt wäre wünschenswert, ist aber arbeitsintensiver undauch für vieledie Bauernjährlich imwachsende NebenwerwerbPopularität trotzder möglicher„Genussmeile ÖPUL-FörderungenThermenregion“ schwerentlang des Wasserleitungsweges. Fehlendes Wissen und Sensibilisierung der Erholungssuchenden und zu meistern.wenig DaherInformation machtvon dieseGemeindebevölkerung Formüber die Einzigartigkeit und Sensibilität mancher Areale an der BewirtschaftungThermenlinie nursowie einendas relativUnverständnis kleinenfür Teilnotwendige aus.finanzielle Aufwendungen bei Gemeinderäten verschärfen die Situation.

Klimabedingte Veränderung des Landschaftscharakters

InDie KärntenThermenlinie generellunterliegt nehmeneiner Waldflächenstarken zu,Tendenz wogegenzur AckerZunahme von Trockenklemmen und WiesenDürreereignissen im Frühjahr und Sommer. Dies ist u.a. an der zunehmend schlechteren Fruktifikation von Wildgehölzen und vor allem durch die drastische Vervielfachung von Krankheits- und Schadbildern an der Schwarzkiefer entlang der gesamten Thermenlinie ablesbar. Kiefernsterben und hoher Wilddruck mit Schädigung von Auspflanzungen und Naturverjüngung auch aufgrund schlechter Jagdbedingungen durch nächtliche Erholungssuchende beschleunigen den Prozess des Kiefernsterbens an der Thermenlinie. Zumindest teilweise dürften die autochthonen Bestände wie in der Mödlinger Klause oder im Helenental weniger werden.bis Nurgar einnicht geringervom AnteilKiefernsterben davonbetroffen istsein. naturnahSie oderzeigen natürlich.oftmals Fichtenforstedeutlich dominieren,bessere wasVitalität problematisch ist, dawie die Fichtesekundären schlechtBestände. mitDie Trockenheitdurch umgehenklimawandelbedingte kann.bzw. Auchpilzverursachte inVeränderung tiefendes LagenWaldbildes wie im Klagenfurter Feld wurde vermehrt mit Fichte aufgeforstetkann und Laub- sowie Mischwälder verdrängt. Die Fichte ist in den tiefen Lagen nicht standortgerecht und kommt rasch in Trockenstress. Zudem setzt ihr der Borkenkäfer zu und großflächige Schlägerungen nehmen zu. Auwälder sind in Kärnten bis auf Restbestände fast völlig verlorengegangen. Die Ursachen sind zwar hauptsächlich Flussregulierung, Kraftwerksbau und Rodungen,wird aber auch zu Gunsten der Ausbreitung und Vermehrung von xerothermophilen Organismengruppen und damit verbundenen Trockenlebensräumen führen. Eine planerische Thematisierung dieser Zusammenhänge wird dringend notwendig sein.

Austrocknung von Quellaustritten Kleinere Grundwasseraustritte vor allem am westlichen Randbereich im Übergang zum Wiener Becken stehen im Zusammenhang mit einer Veränderung im Wasserhaushalt der Region. Lange Dürreperioden wechseln mit Starkregenereignissen ab und können zur Verunreinigung und Austrocknung führen.
Steigende Erosionsgefährdung durch Gewässer-austrocknende Böden und GrundwassereintiefungStarkregenereignisse Entsprechend der Klimaprognosen steigen Niederschlagsmengen insgesamt an, jedoch treten sie häufiger in Form von Starkregenereignissen auf. Viel Niederschlag in kurzer Zeit kann von den Böden nicht aufgenommen und zu geringe Überflutungsdynamik spielen eine Rolle. Letztere Faktorengespeichert werden durchund diees globalekommt Erwärmungzu weitererhöhtem zunehmen,Oberflächenabfluss, sofernwelcher nichtabgeschwemmte gegengesteuertBodenpartikel wird. Einer der letzten großen Auwälder nicht nur Kärntens, sondern ganz Österreichs befindet sich an der Gurkmündung – die Gurkauen bei Gumisch.

mitführt.

Chancen

Professionalisierung und Erhöhung der Wirksamkeit des Biotopmanagements Professionelles, mit den Gemeinden und Bevölkerungsteilen gut vernetztes und im Raum hoch wirksames Biotopmanagement in Zusammenarbeit des Biosphärenparkes Wienerwald mit dem Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken. Bei Schärfung des Profils des Naturparkes Föhrenberge in Abstimmung mit relevanten Kooperationspartnern (Biosphärenpark Wienerwald, Wienerwald Tourismus, …) und stärkere Professionalisierung der Arbeit des Naturparks auf Basis des Naturparkkonzepts würden die Chancen für eine nachhaltig-ökologische Entwicklung des Gebietes weiter steigen.
Wirtschaftlich potente Region, engagierte Gemeinden Die KoralmbahnThermenlinie ist eine der absoluten Top-Wohngegenden in Österreich mit sehr guter Anbindung nach Wien und Richtung Süden hinsichtlich Individualverkehr und öffentlicher Verkehrsmittelt. Die meisten Kommunen sind wirtschaftlich gut entwickelt bzw. sogar hochpotent. Somit bestehen gute Ressourcen für Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen zur Bewahrung der Eigeneart dieses hochbedeutenden Landschaftsraumes. Die tradiert sehr gute Kooperation des Landschaftspflegevereines mit Biosphärenpark und Gemeinden und deren aktives Pflegeengagement wie in Pfaffstätten bieten dafür beste Voraussetzungen.
Lebensraumvernetzung durch Ertüchtigung von letzten Verbindungskorridoren und Beweidung Der professionelle Einsatz von Landschaftspflegeverein und Biosphärenpark in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden bietet eine echte Chance dafür, die letzten schmalen Verbindungskorridore für weniger mobile Tierarten bei Sooß, Pfaffstätten sowie zwischen Gumpoldskirchen und Guntramsdorf freihalten und stärken zu können. Dies gilt auch für den notwendigen genetischen Austausch zwischen (isolierten) Populationen im Hinterland der Thermenlinie wie im Naturpark Sparbach und Gaaden sowie entlang der Nord-Süd-Erstreckung des gesamten Teilraumes.
Hohes Entwicklungspotenzial für ökologisch-landschaftliche Bewusstseinsbildung Die Thermenlinie hat vor allem durch die angesprochene Zusammenarbeit von Organisationen und Gemeinden sowie die wirtschaftliche Gunstsituation hohes Potenzial für die Forcierung der Bewusstseinsbildung und Verstärkung der Bildungsarbeit Die gilt ganz besonders für Kinder und Jugendliche (Naturparkkindergärten und Naturparkschulen) und die Vertiefung der Zusammenarbeit mit Vereinen zu den Themen SchutzMobilitätsachseErholung – Bildung und dem Naturpark Föhrenberge.
Abflussgräben für Leitung der Niederschlagwässer bei Starkregenereignissen Entsprechend der Klimaprognosen steigen Niederschlagsmengen insgesamt an, jedoch treten sie häufiger in Form von Starkregenereignissen auf. Viel Niederschlag in kurzer Zeit kann von den Böden nicht aufgenommen und gespeichert werden und es kommt zu erhöhtem Oberflächenabfluss, welcher abgeschwemmte Bodenpartikel mitführt. Neben erosionsmindernden Maßnahmen in Weingärten und Ackerflächen können die Abflüsse gezielt durch Abflussgräben gelenkt und so weitere Schäden an Infrastruktur und Bauwerken vermieden werden. Die Abflussgräben sind bei entsprechend naturnaher Ausgestaltung, etwa durch begleitende Gehölzpflanzungen, auch für die landschaftsgebundeneLebensraumvernetzung Erholungund

Diepositive baulichen Veränderungen durch die Koralmbahn führten zu einer AufwertungBeeinflussung des Radwegnetzes. Man kann jetztMikroklimas von Klagenfurt bis Grafenstein auf einem Radweg entlang der Bahn radeln. Diese neuen Radwege bieten Raum und Gelegenheit für die Errichtung von Landschaftselementen, die als Trittsteine fungieren können, zum Beispiel Hecken, Gehölzinseln, Steinmauern und große Einzelbäume. Darunter können Trinkbrunnen und Sitzbänke für Zwischenstopps auf langen Radtouren aufgestellt werden.

Klimafitte Land- und Forstwirtschaft

Die klimatischen Veränderungen können auch als Motivation zum agrarökologischen Experimentieren gesehen werden. Beispiele sind die nachhaltige Bewirtschaftung von Feuchtflächen (z. B. Beweidung durch Moorschnucken, Wasserbüffel oder andere an feuchte Böden angepasste Arten), Anbau von trockenresistenten Nutzpflanzen wie Hirse statt Mais, Grünflächenbewirtschaftung mittels Wiesen-Saatgutmischungen die sich nach Überschwemmungen oder nach Dürre rasch etablieren können oder die Anwendung neuer innovativer Methoden zum Wasserrückhalt im Boden (z. B. Hydrogel). Auch bei der Waldbewirtschaftung kann durch Durchmischung sowohl von Baumarten als auch von Kohorten/Altersklassen effizient auf die neuen klimatischen Bedingungen reagiert werden. Zurückhaltung beim Anlegen von Forststraßen und schonende Bewirtschaftungsformen (z. B. Pferderücken) tragen ebenfalls zur Schaffung klimafitter und diverser Wälder bei. 

Gemeinsames Biotopmanagement

Ein professionelles Biotopmanagement in enger Zusammenarbeit von lokalen Naturschutzinitiativen (z. B. Arge NATURSCHUTZ, Naturwissenschaftlicher Verein Kärnten, u. A.), den Gemeinden und der Bevölkerung kann zur Aufwertung und zur effizienten Vernetzung der verstreuten Schutzgüter (wie zum Beispiel kleiner Feuchtflächen) führen. Der Fokus könnte zum einen auf kleinräumige Strukturen die als wertvolle Trittsteine zwischen den größeren Naturschutzflächen dienen können gelegt werden, zum anderen auf regionstypische wertvolle großräumigere Flächen (e.g. Eichenmischwälder bei Klagenfurt oder Auwälder z.B. an der Gurkmündung). Wo es möglich ist sollten Gebietserweiterungen und  Pufferzonen umgesetzt werden.

Wachsende Gemeinden schaffen Möglichkeiten in der Grünraumplanung

Die Region (vor allem in den Gemeinden in der Nähe von Klagenfurt und entlang der Koralmbahn) ist ein bevorzugtes Siedlungsgebiet und durch die verbesserte Anbindung auch für Industrie- und Gewerbebetriebe ein begehrter Standort. Geplante Baumaßnahmen – sowohl im kommunalen wie auch im gewerblichen Bereich - bieten Möglichkeiten, Grünraum sinnvoll im Hinblick auf Erhalt wertvoller Flächen und auf Habitatverknüpfung mitzuplanen.

Bedeutung.
Nutzung der Renaturierungspotentiale auf Basis natürlicher Gegebenheiten

Bei der Renaturierung von Trocken- und Feuchtlebensräumen lohnt es sich Bereiche mit hohem Renaturierungspotential auszuwählen. So können etwa regtionstypischedie LebensräumeRanker, wieRendzina, FeuchtgebietePararendzina und flachgründige Braunerdevorkommen für die Wiederherstellung von Trockenbiotopen oder Schottergruben die verfüllt wurden reaktiviert werdenFeuchtschwarzerden und ihreGleye einstigefür Rolle als Lebensraum, Brutgebiet, sowie bei der Habitatvernetzung wieder einnehmen.

Wiedervernässung.