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Aktivitäten

Die Aktionsebene stellt den proaktiven Ansatz von Leitbild Landschaft dar. Mit Bezugnahme auf Trends und Entwicklungschancen im Landschaftsraum werden Statements und Handlungsempfehlungen formuliert, welche den Landschaftsraum in seiner Qualität sichern, schützen und entwickeln sollen. Dabei wird der Fokus auf die Themenfelder Biodiversität, Grüne Infrastruktur, Landschaftsbild und Landschaftsgebundene Erholung gelegt. Diese Felder wurden im Zuge der Analyse als besonders wichtig im Hinblick auf die  Entwicklung einer zukunftsfähigen Landschaft in Zeiten der Biodiversitäts- und Klimakrise identifiziert.

Die Aktionen beinhalten eine Kurzzusammenfassung und konkrete Handlungsempfehlungen. Als Hilfestellung für die Umsetzung von Strategien und Rahmenprogrammen, wie die Biodiversitätsstrategie 2030+ und die Klimawandelanpassungsstrategie, in der Region werden konkrete Ziele aus den wichtigsten Strategiepapieren angeführt um die Maßnahmen zügig auf die Fläche zu bringen und sowohl lebenswerte als auch vielfältige Landschaftsräume in Österreich zu entwickeln.

Biotopvernetzung und Populationsökologie
Zusammenfassung

Wirkung

Damit die Einzigartigkeit der Thermenlinie als ökologischer „Hot Spot“ zukünftig erhalten werden kann, kommt den ökologischen Verbindungsfunktionen und der Stärkung des Populationsaustausches in Ost-West, Nord-Süd sowie zu den Vorposten pannonischer Steppenarten im Wienerwald hohe Bedeutung zu. Dies gilt insbesondere für den genetischen Austausch von der Thermenlinie in das Wiener Becken und weiter in den Osten und Südosten.. 

 

Es wäre zielführend, dahingehende Konzepte, Planungen und Umsetzungsmaßnahmen einem Masterplan folgen, der mit dem BPWW, dem LPV, den Naturparken sowie den Gemeinden erarbeitet bzw. akkordiert wird.

 

 

Biodiversität


 

Biotopverbund

 

 

Leitbild Landschaft empfiehlt
  • Korridore und mögliche bzw. aktuell bestehende Verbindungsachsen an der gesamten Thermenlinie wie Durchlässe und Brücken über/unter Bahn und Straßenverbindungen sowie letzte Trittsteinbiotope in Siedlungs- und Gewerbegebieten identifizieren und deren Funktionstüchtigkeit und Verbesserungspotenziale aufzeigen.
  • Freihaltung der letzten schmalen Verbindungskorridore für weniger mobile Tierarten vor allem bei Sooß und Pfaffstätten sowie wenn möglich zwischen Gumpoldskirchen und Guntramsdorf von Bebauung und Infrastruktureinrichtungen. Planung und Umsetzung von ökologischen Verbesserungsmaßnahmen (Hecken, Blühstreifen etc.) gemeinsam mit Grundbesitzer:innen, Gemeinden und Schutzgebieten wie dem Biosphärenpark Wienerwald.
  • Erhöhung des Populationsökologischen Kenntnisstandes (genetische Flaschenhälse, Populationsdynamik, Überlebensfähigkeit von isolierten Vorkommen etc.) als eine Grundlage für wirksame Konzepte, Pläne und Maßnahmen zur Biotopvernetzung.Dies gilt auch für den notwendigen genetischen Austausch zwischen (isolierten) Populationen im Hinterland der Thermenlinie wie im Naturpark Sparbach und Gaaden sowie entlang der Nord-Süd-Erstreckung des gesamten Teilraumes.
     
  • Forcierung von Beweidungsprojekten mit Rindern und kleinen Wiederkäuern, wodurch nicht nur wichtige Beiträge für den Erhalt von Lebensräumen sondern auch für den genetischen Austausch von Pflanzen (durch den Samentransport im Fell) und von manchen Tierarten (Überdauerungsstadien, adulte Tiere im Fell) erzielt werden.
     
  • Pflegemaßnahmen an Vernetzungsstrukturen wie lückigen Hecken, Obstbäumen in Weingartenrieden, Blühstreifen, krautigen Böschungen oder Steinmauerelementen beibehalten, stärken sowie die Neuanlagen dieser Strukturen forcieren.
     
  • Verankerung von Verbindungskorridoren und ökologischen Vorrangflächen in Landschaftskonzepten sowie in der örtlichen und überörtlichen Raumordnung.
Beitrag zur Biodiversitätsstrategie 2030+

10-Punkte Programm

Subziel

Beschreibung

1. Verbesserung von Status und Trends von Arten und Lebensräumen

Alle Nutztierrassen der ÖPUL-Sonderrichtlinie sind erhalten und die Anzahl genutzter Tiere von besonders gefährdeten Nutztierrassen ist um 30 % erhöht, mit entsprechender Unterstützung der Marktentwicklung.

 

1. Verbesserung von Status und Trends von Arten und Lebensräumen

Die genetische Vielfalt der wildlebenden Arten und der Nutzarten ist erhalten oder verbessert.

genetische Vielfalt der wildlebenden Arten und der Nutzarten erhalten

2. Effektiver Schutz und Vernetzung aller ökologisch wertvollen Lebensräume

Dieses Schutzgebiets-Netzwerk ist in einem partizipativen Prozess mit allen Stakeholdern entwickelt, für die Lebensräume Österreichs repräsentativ und durch eine funktionierende Grüne Infrastruktur vernetzt und funktional optimiert.

Entwicklung Schutzgebiets-Netzwerk mit Stakeholdern

4. Entscheidende Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und Fragmentierung

Die Biotopvernetzung ist durch den Erhalt von Lebensraumkorridoren dauerhaft sichergestellt. Engstellen und Rückzugsgebiete für die Natur werden von Bebauung freigehalten.

Biotopvernetzung durch Erhalt Lebensraumkorridore

Lenkung von Niederschlagswasser und Förderung des Wasserrückhalts
Zusammenfassung

Wirkung

Entsprechend der Klimaprognosen steigen Niederschlagsmengen insgesamt an, jedoch treten sie häufiger in Form von Starkregenereignissen auf. Viel Niederschlag in kurzer Zeit kann von den Böden nicht aufgenommen und gespeichert werden und es kommt zu erhöhtem Oberflächenabfluss, welcher abgeschwemmte Bodenpartikel mitführt.

 

Neben erosionsmindernden Maßnahmen in Weingärten und Ackerflächen können die Abflüsse gezielt durch Abflussgräben gelenkt und auch in Regenwasserauffangbecken oder natürlichen Senken gespeichert und auf diese Weise Schäden an Infrastruktur und Bauwerken vermieden werden.

 

Abflussgräben und Regenrückhaltebecken sind bei entsprechend naturnaher Ausgestaltung, etwa durch begleitende Gehölzpflanzungen und Krautsäume, auch für die Lebensraumvernetzung und für positive Beeinflussung des Mikroklimas von Bedeutung.

 

Klimaschutz

 

 

Biotopverbund

 

 

Leitbild Landschaft empfiehlt
  • Durch Sammeln, dokumentieren und analysieren von Schadereignissen wie Unterspülungen, Schäden am Straßen- und Wegenetz, Wassereintritte in Gebäude oder Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, können stark gefährdete Bereiche erkannt und das Potential für eine Maßnahmenumsetzung abgeschätzt werden. 

  • Nutzung der bereitgestellten Informationen zum Oberflächenabfluss zum Setzen rascher Maßnahmen, wie etwa die Darstellung des Oberflächenabfluss auf der eHora-Plattform
  • Abflussgräben sind im gesamten Landschaftsraum v.a. entlang von Fahrwegen zu finden, diese können eine Lenkung von auftretenden Hangwässern und Abflüssen erreichen. Klär- und Regenwasserrückhaltebecken wie etwa in Perchtoldsdorf, bergen Potential für Wasserrückhalt und Grundwasserneubildung, indem Niederschlagswasser länger auf der Fläche gehalten und langsam der Versickerung zugeführt wird. Durch die Erfassung der bestehenden Wasserrückhalteanlagen (Rückhaltebecken, Gräben, Senken, Teiche etc.) – die gesamte blaue Infrastruktur – kann das Wasserrückhaltepotential der Region abgebildet werden. 

  • Vor allem im Bereich von Weingärten hangparallel verlaufenden Weinzeilen und nicht begrünten Fahrgassen kommt es bei Starkregenereignissen häufig zu Abschwemmung von Boden auf Fahrwege und in Siedlungsgebiete. Neben den verursachten Schäden und Verschmutzung der Infrastruktur durch abgeschwemmte Bodenpartikel gehen dadurch auch wertvoller Humus und Nährstoffe verloren. Eine erosionsmindernde Bewirtschaftung im Wein- und Ackerbau bietet wichtige Lösungsansätze und erhöht den Wasser- und Nährstoffrückhalt auf der Fläche, hierzu zählen etwa der Erhalt einer geschlossenen Vegetationsdecken, das Mulchen mit organischen Abdeckmaterialien, eine Förderung der Gefügestabilität durch Humuszufuhr, schonende Bodenbearbeitung und langfristig die Anlage der Weinzeilen quer zur Fallrichtung des Hangs. 

  • Abflussgräben und Rückhaltebecken können bei einer ökologischen Ausgestaltung z.B. in Form von Gehölzpflanzungen, krautigen Säumen oder sonstigen Elementen kann ein zusätzliches Netz an Lebensräumen und Migrationskorridoren für Wildtiere geschaffen werden. 
  • Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen und ehemaliger Feuchtstandorte
Beitrag zur Biodiversitätsstrategie 2030+

10-Punkte Programm

Subziel

Beschreibung

3. Wiederherstellung für Biodiversität und Klimaschutz besonders wichtiger Ökosysteme

Ökologische Längs- und Quervernetzung der Gewässerlebensräume und der mit diesen in ökologischer Beziehung stehenden terrestrischen Lebensräume sind auf einer Strecke von 1.000 km Länge erreicht.

Ökologische Vernetzung von Gewässerlebensräume und terrestrischen Lebensräumen erreicht

Beitrag zur Klimawandelanpassungsstrategie

Kapitel

Aktivitätsfeld

Ziel

4.12.1.2

Raumordnung

Schaffung und Sicherung von Hochwasserrückhalte- und Hochwasserabflussflächen und klare Regelung von Widmungsverboten und –beschränkungen (3.12.4.2)

4.2.1.2

Forstwirtschaft

Bodenschonende Bewirtschaftung (3.2.4.2)

4.3

Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft

Nachhaltige Sicherung der Wasserressourcen als Lebensgrundlage und Lebensraum sowie Sicherung der Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser, der umweltgerechten Reinigung der Abwässer und Stärkung des Schutzes der Bevölkerung vor Naturgefahren unter veränderten klimatischen Bedingungen.

4.3.1.4

Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft

Bewusster Umgang mit der Ressource Wasser (3.3.4.4)

4.3.1.8

Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft

Adaptives Hochwasserrisikomanagement mit robusten Maßnahmen (3.3.4.8)

4.6.1.5

Bauen und Wohnen

Erhöhung des Wasserrückhalts (3.6.4.5)

4.7.1.2

Schutz vor Naturgefahren

Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung und Risikodarstellung (3.7.3.2)

4.7.1.3

Schutz vor Naturgefahren

Forcierung des Wasserrückhaltens in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge (3.7.3.3)

4.10.1.10

Ökosysteme und
Biodiversität

Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und durch Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften (3.10.4.10)

Waldbrände vermeiden
Zusammenfassung

Wirkung

Die jährliche Zahl der Waldbrände hat sich in Österreich seit den 2000er-Jahren fast verdoppelt, die betroffenen Flächen deutlich vergrößert. Mehr Hitzetage und ausgeprägtere Trockenperioden durch den menschengemachten Klimawandel sind der Haupttreiber für die gestiegene und in Zukunft weiter steigende Waldbrandgefahr in Österreich. Auch vermehrte Freizeitaktivitäten in der Natur und enger ineinandergreifende Natur- und Siedlungsräume spielen hier eine Rolle. In Österreich kommt es jährlich zu mehr als 200 Waldbränden im Jahr, von denen nachweislich 80 % direkt oder indirekt durch Menschen ausgelöst

 

Informationen über die aktuelle Waldbrandgefahr in Österreich findet man auf der Webseite der Geosphere Austria, eine tagesaktuelle Übersicht der Waldbrände in Österreich können über die Waldbrand-Datenbank abgefragt werden. 

 

Das Waldbrandrisiko ist sehr stark vom Waldtyp (Laub- bzw. Nadelwald) und der Bewirtschaftung abhängig. In Laubwäldern ist die Brandlast am Boden meist gering, entgegen der weitverbreiteten Meinung erhöht liegendes Totholz - insbesondere in größeren Dimensionen – die Brandgefahr nicht, durch die hohe Wasserspeicherung in stärker zersetztem liegendem Totholz wird die Brandgefahr sogar reduziert und die Regenerationsfähigkeit der Wälder nach Bodenfeuern verbessert.

 

Die Gefahr von katastrophalen Kronenfeuern ist vor allem in Nadelwäldern mit massiven trockenen Streuauflagen am Boden gegeben, an der Thermenlinie betrifft das praktisch nur sekundäre Schwarzföhrenwälder, die entweder historisch aufgeforstet wurden oder durch Brachfallen von Gemeindeweiden und Ansamen von Schwarzföhren als Pionierbäumen entstanden sind.

 

Unter Hitze und Trockenheit leidende Schwarzföhren an der Thermenlinie

 

Landschaftsbild

Biotopverbund

Klimaschutz

Biodiversität

 

Leitbild Landschaft empfiehlt
  • Vorbeugend können stärkere Durchforstungen in sekundären Kiefernbeständen erfolgen – wie an der Thermenlinie bereits seit Jahren aufgrund des Kiefernsterbens praktiziert – um artenreiche Naturverjüngung von standortgerechten Laubbaumarten zu fördern. 

  • Totholz - insbesondere in größeren Dimensionen – mindert die Brandgefahr! Durch die hohe Wasserspeicherung in stärker zersetztem liegendem Totholz wird die Brandgefahr sogar reduziert und die Regenerationsfähigkeit der Wälder nach Bodenfeuern verbessert. Deshalb sollte auf eine gute Ausstattung unserer Wälder mit liegendem und stehendem Totholz geachtet werden
  • In besonders kritischen Bereichen (z.B. intensiv zu Erholungszwecken genutzter Nadelwald direkt an Siedlungen angrenzend) kann auch die Anlage von (Nadel-)baumfreien und im Brandfall ungehindert befahrbaren Schneisen (Brandschutzstreifen von 1 bis 2 Baumlängen) sinnvoll sein. Diese baumfreien Bereiche dienen gleichzeitig als Vernetzungskorridore für Arten und Lebensräume und können die Erholungsnutzung lenken. Aktuelles Beispiel dazu ist das über den Biodiversitätsfonds geförderte Projekt zur Wiederherstellung von Trockenrasen an der Thermenlinie in Bad Vöslau, wo über Rodungen und Biotopschutzwälder nach §32a Forstgesetz an der Grenze zwischen Föhrenwald auf trockenen Sonnhängen und Siedlungsgebiet ein Trockenrasenkorridor mit stellenweise locker stehenden Laubbäumen (v.a. Flaum-Eichen) entwickelt wird. Durch Beweidung dieser Korridore kann die Ansammlung von trockener (Gras-)streu und damit das Brandrisiko entlang der viel genutzten Wanderwege zusätzlich stark reduziert werden.
  • Nach Bränden funktioniert das natürliche Nachwachsen besser als künstliche Wiederaufforstung. Die Wiederbesiedlung verbrannter Flächen ist ein äußerst dynamischer Prozess, der von verschiedenen Faktoren abhängt. Die natürliche Regeneration bietet eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit der Wiederaufforstung, die durch geeignete waldbauliche Maßnahmen gefördert werden kann. Überlebende Bäume sollen als Samenbäume vor Ort belassen werden. Störung der Sämlinge und Jungbäume ist zu vermeiden, deshalb sollte eine Waldbewirtschaftung in den ersten Jahren bis zur gesicherten Verjüngung unterbleiben. Vor allem sollten Vorteile von Laub(pionier)bäumen genutzt werden, um nach Waldbränden in sekundären Nadelwäldern langfristig vielfältigere, weniger brandgefährdete Wälder zu schaffen.
Pflegeoffensive für den Erhalt artenreicher Lebensräume
Zusammenfassung

Wirkung

In der Weinbaulandschaft sind Wiesen und Weiden als Zeugen alter landwirtschaftlicher Bewirtschaftung heute nur in geringem Maß vorhanden. Gemeinsam mit den Trocken- und Halbtrockenrasen der ehemaligen (Hut)Weiden oberhalb und unterhalb der Weinbauzone und den Feuchtwiesen der Ebene sollen diese wertvollen Kulturlandschaftselemente zukünftig ein möglichst durchgängiges System an Offenlandbereichen bilden. Nur so kann ein genetischer Austausch der Arten und damit die langfristige Sicherung der biologischen Vielfalt als Grundlage unserer Lebensqualität ermöglicht werden.

 

Dafür bedarf es neben der Sicherung von Flächen auch der Erweiterung des Netzes durch vorsorgende regionale und örtliche Raumplanung. Der Artenreichtum auf den vorhandenen Flächen ist von einer angepassten Bewirtschaftung abhängig. Extensive Beweidung mit unterschiedlichen Weidetieren hat sich dabei neben der Mahd als besonders wichtig und effizient erwiesen. Bereits verbuschte Flächen können durch Landschaftspflegemaßnahmen wie Schwenden als Lebensraum für seltene Arten zurückgewonnen werden. Diese sehr unterschiedlichen Maßnahmen können gezielt nur durch die fachlich koordinierte, gemeinsame Anstrengung vieler Akteur:innen – Behörden, Gemeinden, Grundstückseigner:innen, Landwirt:innen, Vereinen, Schulen und anderen – umgesetzt werden. Dafür braucht es neben der Koordination auch Kontinuität, die durch ausreichende finanzielle Mittel der öffentlichen Hand unterstützt werden muss.

 

Biodiversität

 

Biotopverbund

 

Leitbild Landschaft empfiehlt
  • Langfristige, auskömmliche und über die Beiträge von Gemeinden oder über geförderte, meist kurzzeitigen Projekte hinausgehende Finanzierung der naturschutzfachlich orientierten Landschaftspflege und damit Sicherung der kontinuierlichen Pflege von nicht (land)wirtschaftlich nutzbaren Trockenrasen- und Feuchtflächen sowie von Biotopschutzwäldern nach §32a ForstG
  • Einrichten einer Koordinationsstelle Landschaftsschutz und Landschaftspflege um regionale ebenso wie lokale Maßnahmen mit allen AkteurInnen fachlich abzustimmen sowie Zuständigkeiten und Finanzierung zu klären
  • Festlegung von Freihaltekorridoren (Klima, Erholung, ökolog. Vernetzung) sowie Ausgleichsflächen für Eingriffe in Instrumenten der regionalen Raumplanung
  • Bei bestehenden Baulandwidmungen z.B. bei Pfaffstätten in ökologisch relevanten Bereichen durch geeignete Bebauungsbestimmungen Korridore für ökologische Vernetzung ermöglichen.
  • Flächen verfügbar machen und Flächennetz verdichten durch Ankauf strategisch wichtiger Grundstücke um Vernetzung zu schaffen und Einbeziehung von Kleinflächen mit Potenzial, z.B. derzeitige Brachen oder gehäckselte Flächen in der Weinbaulandschaft und am Siedlungsrand
  • Förderung der extensiven Beweidung mit Koppelung in der kleinstrukturierten Trockenlandschaft - nur dadurch sind Sonderstandorte und Einzelgehölze zu erhalten
  • Anlage und Pflege neuer Trittsteinbiotope in Siedlungs- und Gewerbegebieten – z.B.  auf Freiflächen um Nahversorgungsbetriebe, Baumscheiben, Freizeitgelände - und entlang von Infrastrukturkorridoren.
Verminderung von Eingriffen zum Schutz des Landschaftsbildes
Zusammenfassung

Wirkung

Weitere Eingriffe in die verbleibenden Teile der Kulturlandschaft sind auf ein Minimum zu begrenzen, um eine Überbelastung des Raumes zu vermeiden. Dies bezieht sich insbesondere auf die weitere Beanspruchung von unbebautem Grünland für Siedlungszwecke. Auch Projekte der Energiewende wie Freiflächenphotovoltaik und Windkraft sind aufgrund der hohen Sensibilität des Landschaftsbildes und der bereits bestehenden hohen Belastung des Raumes für diese Region nicht geeignet.

 

Ein Entwicklungstrend, der visuell hoch wirksam ist, besteht in der Überformung der traditionellen Geländemorphologie durch Terrassierungen von Weingärten im Bereich des oberen Parzellenendes. Der Abtrag von Grundgestein und Oberboden zur Schaffung von Umkehrmöglichkeiten für Maschinen greift substanziell in die Geländeform ein, ist im frisch angegrabenen Zustand visuell stark wirksam und irreversibel.

Landschaftsbild

Leitbild Landschaft empfiehlt
  • Forcieren von PV-Modulen auf bestehenden Dächern, vor allem auf den großzügigen Industrie- und Gewerbebauten
  • Definition und Einhaltung von Siedlungsgrenzen
  • Die aus Sicht der Weinbaunutzung nachvollziehbaren Geländeveränderungen sollten wann immer es geht in Einklang mit der Eigenart der Traditions-Weinbaulandschaft erfolgen.