Biodiversität
Die Thermenlinie, ein biogeografischer Übergangsraum, beherbergt eine Vielzahl kontinentaler und alpiner Tier- und Pflanzenarten sowie pannonische, südsibirische und submediterrane Floren- und Faunenelemente. Die kleinstrukturierte Weinbaulandschaft entlang der Thermenlinie ist aufgrund ihrer Vielfalt an Strukturen und Lebensräumen ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Dabei weisen die Hangzonen entlang der Thermenlinie eine markante Zonierung auf, mit einer strukturreicheren Oberhangzone und einer strukturärmeren Unterhangzone und Ebene. Die vielfältigen Trocken- und Halbtrockenrasen, thermophilen Gebüsche, artenreichen Waldsäume und lichten Flaum-Eichenwälder in der oberen Hangzone bieten einen Lebensraum für eine Vielzahl von Arten, darunter auch einige, die sonst nur in den Alpen vorkommen. Besondere Bedeutung für die Biodiversität haben auch die Felsformationen, Kalkklippen und Steinbrüche, die Lebensraum für seltene Arten wie Uhu, Smaragdeidechse und Mauerläufer bieten. Die Vielfalt der Offenlebensräume setzt sich in der Gehölz- und Waldausstattung der Thermenlinie fort, mit einer großen Vielfalt an unterschiedlichen Waldgesellschaften, darunter Blaugras-Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder und Flaum-Eichenwälder. Besonders bemerkenswert sind die Schwarzkiefernwälder, die als FFH-Lebensraum europaweit geschützt sind und an der Thermenlinie natürlicherweise vorkommen. Das Biotopmanagement entlang der Thermenlinie hat in den letzten Jahren große Erfolge gezeigt und trägt zur Sicherung und Entwicklung der biologischen Vielfalt in der Region bei. Die Beweidung von Flächen wie der Perchtoldsdorfer Heide oder der Gießhübler Kuhheide sowie die geplante Ausweitung extensiver Beweidung spielen dabei eine wichtige Rolle.
Insgesamt ist die Thermenlinie ein Hotspot der Artenvielfalt in Europa und eines der artenreichsten Gebiete in ganz Österreich.