# Grüne Infrastruktur
Die Grüne Infrastruktur stellt ein **Netzwerk wertvoller natürlicher und naturnaher Flächen** und weiteren Umweltelementen dar, welches ein breites Spektrum an **Ökosystemdienstleistungen** erfüllt und die biologische Vielfalt schützt. Die Grüne Infrastruktur dient somit maßgeblich dem **Erhalt der Funktionalität in der Landschaft** und übernimmt eine regulierende Funktion zur **Reinhaltung von Wasser und Luft oder zur Klimaregulation, als Habitate und Lebensraumkorridore** tragen sie wichtigen Anteil am Erhalt der Biodiversität und der genetischen Vielfalt, die Produktionsfunktion gewährleistet die Versorgung mit Nahrungsmittel und Energieressourcen. Weiters sind die Elemente der Grünen Infrastruktur von großer Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung und das Naturerlebnis. Das Klagenfurter Feld ist ein wichtiger Lebensraum, geprägt durch vielfältige ökologische Funktionen und Herausforderungen. Die Region dient als Wanderkorridor für Wildtiere, besonders entlang von Fließgewässern wie der Gurk, die als bedeutende Verbindung zwischen Lebensräumen fungiert. Künstliche Korridore wie Grünbrücken und Durchlässe etwa entlang der Koralmbahn ermöglichen Wanderungen für Tiere trotz zunehmender menschlicher Barrieren. Die Böden des Klagenfurter Feldes sind für Landwirtschaft und Klimaregulation essenziell. Parabraunerden ermöglichen ertragreiche Landwirtschaft, während Moor- und Auenböden wichtige Kohlenstoffspeicher sind und als Hochwasserretentionsräume dienen. Bei de Hochwasserretentions spielen auch intakte Auwälder insbesondere an der Unteren Gurk eine bedeutende Rolle. Die Wälder des Landschaftsraumes zeigen eine Dominanz der anfälligen Fichtenreinbestände welche unter dem Einfluss des Klimawandels und von Schädlingen wie dem Borkenkäfer geschwächt sind. Typische Mischwälder weisen eine höhere Klimaresilienz auf und fördern zusätzlich die Artenvielfalt. Natürliche Schutzfunktionen wie Bodenverankerung durch Wurzeln sind in gemischten Beständen effektiver als in Monokulturen. Extreme Wetterereignisse, insbesondere Starkregen, führen zu Erosion, was durch bessere Hangvegetation und Bodenschutzmaßnahmen gemildert werden kann. Feuchtgebiete und Natura-2000-Gebiete sind als ökologische Rückzugsräume unverzichtbar für die regionale und europäische Biodiversität. |
Arten beschränken sich nicht auf Schutzgebiete, wie jene die zum großen Teil am Rande des Klagenfurter Feldes lokalisiert sind, sondern wandern aus den unterschiedlichsten Gründen zwischen den Lebensräumen. Doch das wird ihnen zunehmend durch erschwert. Die **Gurk ist eine der bedeutendsten Lebensraumkorridore**, welcher nördlichen und südliche angrenzenden alpin geprägten Nachbarräume vernetzt. Der Bau der Koralmbahn hat eine neue Barriere geschaffen, Durchbrüche und Passagen sind wichtig um die Funktionalität zu erhalten. Künstliche Korridore sind Grünbrücken und Tunnel. Ökologische Korridore sind Hecken, Flüsse die die Wanderung von Arten ermöglichen können. | [Wo wurde dieses Video gedreht?](https://www.google.at/maps/place/46%C2%B037'11.8%22N+14%C2%B024'48.0%22E/@46.6199222,14.4126785,219m/data=!3m1!1e3!4m4!3m3!8m2!3d46.6199412!4d14.4133255?entry=ttu "Videodrehort in Google Maps anzeigen") |
Das Klagenfurter Feld ist aufgrund seiner Böden und der Topographie (Beckenlandschaft im Alpenraum) eine **wichtige Region für die Landwirtschaftliche Produktion**. Parabraunerden stellen nahezu im gesamte Landschaftsraum beste [Ackerböden](https://bodenkarte.at/#/center/14.3901,46.6299/zoom/13/l/wa,false,60,kb "Hochwertige Ackerböden des Landschaftsraums in der Bodenkarte anzeigen") dar und werden teils intensiv für die landwirtschaftliche Produktion genutzt. **Moor- und Auböden** nehmen im Klagenfurter Feld eine bedeutende Rolle für die Klimaregulation, als Retentionsraum im Hochwasserfall und als bedeutender Lebensraum ein. Diese Böden stehen häufig in Bedrängnis durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und Entwässerung. Moorböden stellen jedoch bedeutende Kohlenstoff-Speicher dar, solange sie vor Austrocknung bewahrt werden. Im Falle des Austrocknens werden durch die Abbauprozesse des organischen Materials vermehrt Treibhausgase freigesetzt. [Moor-, Anmoor- und Auböden](https://bodenkarte.at/#/center/14.4683,46.6555/zoom/13/l/bt,false,60,kb "Bodentypen des Landschaftsraums in der Bodenkarte anzeigen") haben ein hohes Potential für die Renaturierung und sind besonders schutzwürdig, jedoch ist von ihrem ehemals großräumigen [Tainachermoos bzw. Thoner Moor](https://bodenkarte.at/#/center/14.4827,46.6368/zoom/14.4/l/bt,false,60,kb "Bodenkarte") sind heute nur mehr Restflächen geblieben. | [](https://bodenkarte.at/#/center/14.4558,46.6515/zoom/12.7/l/wa,false,60,kb "Ackerwert im Klagenfurter Feld auf Bodenkarte.at anzeigen") |
Die Waldflächen im Landschaftsraum erfüllen laut österreichischem Waldentwicklungplan vor allem eine Wohlfahrts- und Nutzfunktion. Wie vielerorts wurde auch im Klagenfurter Feld viel ehemals agrarwirtschaftlich genutzte Fläche in Wald umgewandelt, wobei **Fichtenreinkulturen** klar **dominieren**. Neben den klimatischen Veränderungen setzte den Fichtenbeständen der Borkenkäfer stark zu. Durch die forstwirtschaftlichen Maßnahmen zu seiner Bekämpfung wurden Fichtenreinbestände an vielen Standorten im Gebiet entfernt. Beim Wiederaufforsten wäre es aus Gründen der Prävention (Borkenkäfer) und der Klimawandelanpassung ratsam, auf **Mischwälder statt Monokulturen** und auf heimische, standortsgetreue Bäume, vor allem **Stiel-Eiche, Hainbuche, Winter-Linde und Berg-Ahorn** zu setzen. Die Betrachtung der bestehenden Mischwälder in der Region zeigt, dass sie sowohl resilienter gegenüber den neuen klimatischen Bedingungen sind als auch eine wesentlich höhere Artenvielfalt aufweisen. Ein – im Gegensatz zu Fichtenforsten – natürlicher Nadelwaldtyp in der Region sind Rotföhrenwälder. Sie finden sich zum Beispiel an den Hängen des Langen Rain und am Hammerberg (beide Marktgemeinde Poggersdorf), zwei vom Gletscher überformte kristalline Hügelrücken mit saurem Boden. | [](https://www.waldentwicklungsplan.at/map/?b=09X9&layer=ERY&x=1606362&y=5884963&zoom=12 "Waldfunktionen laut Waldentwicklungsplan im Klagenfurter Feld") |