**Zusammenfassung** | **Wirkung** | ||
Damit die Einzigartigkeit der Thermenlinie als ökologischer „Hot Spot“ zukünftig erhalten werden kann, kommt den **ökologischen Verbindungsfunktionen und der Stärkung des Populationsaustausches in Ost-West, Nord-Süd sowie zu den Vorposten pannonischer Steppenarten im Wienerwald** hohe Bedeutung zu. Dies gilt insbesondere für den genetischen Austausch von der Thermenlinie in das Wiener Becken und weiter in den Osten und Südosten.. Es wäre **zielführend, dahingehende Konzepte, Planungen und Umsetzungsmaßnahmen einem Masterplan folgen**, der mit dem BPWW, dem LPV, den Naturparken sowie den Gemeinden erarbeitet bzw. akkordiert wird. |
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**10-Punkte Programm** | **Subziel** | **Beschreibung** |
1. Verbesserung von Status und Trends von Arten und Lebensräumen | Alle Nutztierrassen der ÖPUL-Sonderrichtlinie sind erhalten und die Anzahl genutzter Tiere von besonders gefährdeten Nutztierrassen ist um 30 % erhöht, mit entsprechender Unterstützung der Marktentwicklung. | |
1. Verbesserung von Status und Trends von Arten und Lebensräumen | Die genetische Vielfalt der wildlebenden Arten und der Nutzarten ist erhalten oder verbessert. | genetische Vielfalt der wildlebenden Arten und der Nutzarten erhalten |
2. Effektiver Schutz und Vernetzung aller ökologisch wertvollen Lebensräume | Dieses Schutzgebiets-Netzwerk ist in einem partizipativen Prozess mit allen Stakeholdern entwickelt, für die Lebensräume Österreichs repräsentativ und durch eine funktionierende Grüne Infrastruktur vernetzt und funktional optimiert. | Entwicklung Schutzgebiets-Netzwerk mit Stakeholdern |
4. Entscheidende Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und Fragmentierung | Die Biotopvernetzung ist durch den Erhalt von Lebensraumkorridoren dauerhaft sichergestellt. Engstellen und Rückzugsgebiete für die Natur werden von Bebauung freigehalten. | Biotopvernetzung durch Erhalt Lebensraumkorridore |
**Zusammenfassung** | **Wirkung** | ||
Entsprechend der Klimaprognosen steigen **Niederschlagsmengen** insgesamt an, jedoch **treten sie häufiger in Form von Starkregenereignissen auf**. Viel Niederschlag in kurzer Zeit kann von den Böden nicht aufgenommen und gespeichert werden und es kommt zu erhöhtem Oberflächenabfluss, welcher abgeschwemmte Bodenpartikel mitführt. Neben **erosionsmindernden Maßnahmen in Weingärten und Ackerflächen** können die Abflüsse gezielt durch **Abflussgräben gelenkt und auch in Regenwasserauffangbecken oder natürlichen Senken gespeichert und auf diese Weise Schäden an Infrastruktur und Bauwerken vermieden werden**. Abflussgräben und Regenrückhaltebecken sind bei entsprechend **naturnaher Ausgestaltung**, etwa durch begleitende Gehölzpflanzungen und Krautsäume, auch für die Lebensraumvernetzung und für positive Beeinflussung des Mikroklimas von Bedeutung.  |
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**10-Punkte Programm** | **Subziel** | **Beschreibung** |
3. Wiederherstellung für Biodiversität und Klimaschutz besonders wichtiger Ökosysteme | **Ökologische Längs- und Quervernetzung der Gewässerlebensräume und der mit diesen in ökologischer Beziehung stehenden terrestrischen Lebensräume sind auf einer Strecke von 1.000 km Länge erreicht.** | Ökologische Vernetzung von Gewässerlebensräume und terrestrischen Lebensräumen erreicht |
**Kapitel** | **Aktivitätsfeld** | **Ziel** |
4.12.1.2 | Raumordnung | Schaffung und Sicherung von Hochwasserrückhalte- und Hochwasserabflussflächen und klare Regelung von Widmungsverboten und –beschränkungen (3.12.4.2) |
4.2.1.2 | Forstwirtschaft | Bodenschonende Bewirtschaftung (3.2.4.2) |
4.3 | Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft | Nachhaltige Sicherung der Wasserressourcen als Lebensgrundlage und Lebensraum sowie Sicherung der Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser, der umweltgerechten Reinigung der Abwässer und Stärkung des Schutzes der Bevölkerung vor Naturgefahren unter veränderten klimatischen Bedingungen. |
4.3.1.4 | Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft | Bewusster Umgang mit der Ressource Wasser (3.3.4.4) |
4.3.1.8 | Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft | Adaptives Hochwasserrisikomanagement mit robusten Maßnahmen (3.3.4.8) |
4.6.1.5 | Bauen und Wohnen | Erhöhung des Wasserrückhalts (3.6.4.5) |
4.7.1.2 | Schutz vor Naturgefahren | Forcierung nachhaltiger Raumentwicklungsstrategien unter verstärkter Einbeziehung der Gefahrenzonenplanung und Risikodarstellung (3.7.3.2) |
4.7.1.3 | Schutz vor Naturgefahren | Forcierung des Wasserrückhaltens in der Fläche sowie der Reaktivierung von natürlichen Überschwemmungsflächen im Besonderen als Beitrag zur Flächenvorsorge (3.7.3.3) |
4.10.1.10 | Ökosysteme und Biodiversität | Schutz von Feuchtlebensräumen durch Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers und durch Erhöhung der Wasserspeicher- und -rückhaltefähigkeit der Landschaften (3.10.4.10) |
**Zusammenfassung** | **Wirkung** | ||||
Die jährliche **Zahl der Waldbrände** hat sich in Österreich seit den 2000er-Jahren **fast verdoppelt**, die betroffenen Flächen deutlich vergrößert. Mehr **Hitzetage und ausgeprägtere Trockenperioden durch den menschengemachten Klimawandel sind der Haupttreiber** für die gestiegene und in Zukunft weiter steigende Waldbrandgefahr in Österreich. Auch vermehrte Freizeitaktivitäten in der Natur und enger ineinandergreifende Natur- und Siedlungsräume spielen hier eine Rolle. In Österreich kommt es jährlich zu mehr als 200 Waldbränden im Jahr, von denen nachweislich 80 % direkt oder indirekt durch Menschen ausgelöst Informationen über die aktuelle Waldbrandgefahr in Österreich findet man auf der Webseite der [Geosphere Austria](https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/wetter-oesterreich/waldbrand), eine tagesaktuelle Übersicht der Waldbrände in Österreich können über die [Waldbrand-Datenbank](https://fire.boku.ac.at/firedb/de/) abgefragt werden. Das **Waldbrandrisiko ist sehr stark vom Waldtyp (Laub- bzw. Nadelwald) und der Bewirtschaftung abhängig**. In Laubwäldern ist die Brandlast am Boden meist gering, entgegen der weitverbreiteten Meinung erhöht liegendes Totholz - insbesondere in größeren Dimensionen – die Brandgefahr nicht, durch die hohe Wasserspeicherung in stärker zersetztem liegendem Totholz wird die Brandgefahr sogar reduziert und die Regenerationsfähigkeit der Wälder nach Bodenfeuern verbessert. Die **Gefahr von katastrophalen Kronenfeuern** ist vor allem in Nadelwäldern mit massiven trockenen Streuauflagen am Boden gegeben, **an der Thermenlinie betrifft das praktisch nur sekundäre Schwarzföhrenwälder**, die entweder historisch aufgeforstet wurden oder durch Brachfallen von Gemeindeweiden und Ansamen von Schwarzföhren als Pionierbäumen entstanden sind. [](https://leitbildlandschaft.pikapod.net/uploads/images/gallery/2024-09/scaled-1680-/pb243239.JPG "Unter Hitze und Trockenheit leidende Schwarzföhren an der Thermenlinie (© LPV)") |
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**Zusammenfassung** | **Wirkung** | ||
In der **Weinbaulandschaft sind Wiesen und Weiden als Zeugen alter landwirtschaftlicher Bewirtschaftung** heute nur in geringem Maß vorhanden. Gemeinsam mit den Trocken- und Halbtrockenrasen der ehemaligen (Hut)Weiden oberhalb und unterhalb der Weinbauzone und den Feuchtwiesen der Ebene sollen diese **wertvollen Kulturlandschaftselemente zukünftig ein möglichst durchgängiges System an Offenlandbereichen bilden**. Nur so kann ein genetischer Austausch der Arten und damit die langfristige Sicherung der biologischen Vielfalt als Grundlage unserer Lebensqualität ermöglicht werden. Dafür bedarf es neben der **Sicherung von Flächen** auch der Erweiterung des Netzes durch vorsorgende **regionale und örtliche Raumplanung**. Der Artenreichtum auf den vorhandenen Flächen ist von einer angepassten Bewirtschaftung abhängig. **Extensive Beweidung** mit unterschiedlichen Weidetieren hat sich dabei neben der **Mahd** als besonders wichtig und effizient erwiesen. Bereits verbuschte Flächen können durch **Landschaftspflegemaßnahmen** wie Schwenden als Lebensraum für seltene Arten zurückgewonnen werden. Diese sehr unterschiedlichen Maßnahmen können gezielt nur durch die **fachlich koordinierte, gemeinsame Anstrengung vieler Akteur:innen** – Behörden, Gemeinden, Grundstückseigner:innen, Landwirt:innen, Vereinen, Schulen und anderen – umgesetzt werden. Dafür braucht es neben der Koordination auch Kontinuität, die durch ausreichende finanzielle Mittel der öffentlichen Hand unterstützt werden muss. |
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**Zusammenfassung** | **Wirkung** | |
Weitere Eingriffe in die verbleibenden Teile der Kulturlandschaft sind auf ein Minimum zu begrenzen, um eine Überbelastung des Raumes zu vermeiden. Dies bezieht sich insbesondere auf die weitere Beanspruchung von unbebautem Grünland für Siedlungszwecke. Auch Projekte der Energiewende wie Freiflächenphotovoltaik und Windkraft sind aufgrund der hohen Sensibilität des Landschaftsbildes und der bereits bestehenden hohen Belastung des Raumes für diese Region nicht geeignet. Ein Entwicklungstrend, der visuell hoch wirksam ist, besteht in der Überformung der traditionellen Geländemorphologie durch Terrassierungen von Weingärten im Bereich des oberen Parzellenendes. Der Abtrag von Grundgestein und Oberboden zur Schaffung von Umkehrmöglichkeiten für Maschinen greift substanziell in die Geländeform ein, ist im frisch angegrabenen Zustand visuell stark wirksam und irreversibel. |
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